Am 25. September 2015 haben die Mitgliedstaaten der Vereinten Nationen einstimmig die Agenda 2030 für nachhaltige Entwicklung verabschiedet. Diese Agenda, die 17 Ziele beinhaltet, ist in vielerlei Hinsicht innovativ: Im Gegensatz zu ihrer Vorgängerin, der Millenniumserklärung, ist sie nämlich universal und betrifft genauso die „entwickelten“ wie die „Entwicklungsländer“. Ausserdem bietet sie zum ersten Mal in der Geschichte einen Referenzrahmen, der umweltbezogene, soziale und wirtschaftliche Dimensionen unter einem Dach vereint und somit die Wechselwirkung dieser Dimensionen besonders betont.
Diese Wechselwirkung möchten wir in der vorliegenden Ausgabe in den Vordergrund stellen. Zum einen die Wechselwirkung zwischen Akteuren, ob sie aus der akademischen, politischen und wirtschaftlichen Welt oder der Zivilgesellschaft stammen, und zum anderen die Wechselwirkung der Thematiken, zum Beispiel Entwicklungszusammenarbeit, Menschenrechte, Migration oder auch Friedensförderung. Keinesfalls dürfen die Ziele für nachhaltige Entwicklung einzeln behandelt werden: Es gilt im Gegenteil, einen Paradigmenwechsel zu vollziehen und sie als zwar komplexes, jedoch ungleich vielversprechenderes Ganzes zu betrachten.
Frieden wird durch das Ziel 16 zum ersten Mal Teil einer Entwicklungsagenda. Ziel ist es nun, Frieden aus einer breiteren Perspektive zu betrachten und die Verbindungen zu anderen Thematiken der Agenda zu verstärken – genau wie bei der Schweizer Plattform für Friedensförderung KOFF, deren Auftrag sich nicht auf die Friedensförderung beschränkt, sondern auch darum geht, die traditionellen thematischen Silos zu brechen.
Marie Seidel, Redakteurin