N° 151
Juni 2017
Im Südsudan haben viele den Glauben an Frieden nicht aufgegeben. Mission 21
Mission 21 Karin Augustat Karin.Augustat@mission-21.org Programmverantwortliche für den Südsudan

Der Südsudan versinkt derzeit im Chaos und leidet an einer Hungersnot, trotzdem ist weder von der Regierung noch von den oppositionellen Seiten derzeit eine Befriedung des Landes zu erwarten. Die staatlichen Institutionen sind schwach und es stellt sich die Frage, wie das junge Land aus diesem Teufelskreis herauskommen soll.

Die Kirchen im Südsudan haben den Glauben an Frieden jedoch nicht aufgegeben und vereint im südsudanesischen Kirchenbund eine landesweite Friedensinitiative gestartet, den „Action Plan for Peace“. Der Kirchenbund ist die derzeit einzige verbleibende Institution im Südsudan, die das Vertrauen von allen Seiten der Bevölkerung geniesst. Er lebt eine Zusammenarbeit über Stammesgrenzen hinweg vor und bewirkt eine neutrale Friedensvermittlung und Versöhnungsarbeit. Dies gelingt ihm durch sein landesweites Netz an kirchlichen Strukturen, Mitarbeiter und christlichen Gemeinden.

Der Aktionsplan will einen ganzheitlichen Friedensprozess voranbringen, indem er die Öffentlichkeit mobilisiert und die politischen Friedensprozesse auf nationaler und internationaler Ebene fördert. Zudem sollen neutrale Foren für Annäherung und Dialog zwischen Vertretern der verschiedenen Konfliktseiten eingerichtet, eine breit angelegte Versöhnungskampagne mit Trauma-Arbeit und Konfliktmediation in der Bevölkerung lanciert sowie lokale Organisationen, die sich im Friedensprozess engagieren, gestärkt werden.

Dieser Plan wird von Mission 21 sowie weiteren internationalen Institutionen und Kirchenorganisationen unterstützt und wird als letzte Chance für den Frieden im Südsudan angesehen. Im Juni lädt der Weltkirchenrat in Nairobi Vertreterinnen und Vertreter aus ganz Ostafrika zu einer Konferenz ein, um Wege zu finden, wie die religiösen Glaubensgemeinschaften am Horn von Afrika die Bemühungen für Frieden und Gerechtigkeit und die Überwindung der Hungersnot erfolgreich voranbringen können. Die Friedensinitiative der Kirchen aus dem Südsudan könnte ein hoffnungsvolles Beispiel sein.

Mission 21 Karin Augustat Karin.Augustat@mission-21.org Programmverantwortliche für den Südsudan