Freiwillige sind in der Friedensförderung oft mit Herzblut dabei. Ihr Engagement ist kein Job, sondern eine Lebensaufgabe. Oft vermischt sich dabei auch beruflicher und freiwilliger Einsatz. Manchmal sogar zu dem Punkt, dass es den Leuten schwerfällt, sich eigene Grenzen zu setzen. Dieser intrinsische Antrieb ist aber auch an Erwartungen gekoppelt: Freiwillige möchten eine sinnvolle Arbeit, bei der sie mitbestimmen können.
Die Beiträge zeigen, dass Freiwilligenarbeit bei vielen Organisationen weiterhin eine wichtige Rolle spielt. Gleichzeitig spüren die NGOs aber auch die zunehmende Professionalisierung als eine Konsequenz von komplexeren Herausforderungen sowie einem höheren Effizienz- und Qualitätsanspruch. Die Tendenz zeigt sich in zweierlei Hinsicht: Zum einen gibt es verhältnismässig immer mehr bezahlte Fachkräfte in der Friedensarbeit. Zum anderen wird die Freiwilligenarbeit selbst professionalisiert: Die Vorbereitungen werden immer länger und die Anforderungen immer höher. Stellt sich die Frage, ob diese ständig steigenden Eintrittshürden nicht problematisch sind, weil sie die Attraktivität der Freiwilligenarbeit verringern? Andererseits ist es natürlich auch wichtig, dass die Ehrenamtlichen gut geschult werden, damit sie sattelfest in den Einsatz gehen.
Hinzukommt, dass trotz der Tendenz zur Professionalisierung von den Organisationen immer wieder betont wird, wie wichtig der Kontakt zur Basis ist. Diese sind näher am Geschehen und haben einen besseren Kontakt zur Gesellschaft. Anhand verschiedener Methoden bemühen sich die Organisationen in der Friedensförderung deshalb Basisorganisationen in Diskussionen miteinzubeziehen.
Ich wünsche eine angenehme Lektüre.
Redakteurin KOFF Magazin, Amélie Lustenberger