Palästina: Wir haben kein anderes Land

Am 10. September 2018 fand im Rahmen der Veranstaltungsreihe Kosmopolitics in Zürich die Veranstaltung „Palästina: Wir haben kein anderes Land“ statt. Im Anschluss an den Film «Even though my land is burning» von Dror Dayan gab es eine Diskussion.

Die Protagonistin des Films, die Palästinenserin Manal Tamimi, weilte zwar in Zürich, doch das Panel über den Widerstand ihres Dorfs Nabih Saleh gegen die israelische Besetzung fand ohne sie statt. Im Vorfeld der Veranstaltung hatte die pro-israelische Plattform «audiatur» antisemitische Äusserungen von Manal Tamimi ausgegraben und mehrere Veranstalter – darunter auch das von der Stadt Zürich geführte Zentrum «Karl der Grosse» – unter Druck gesetzt, Tamimi nicht zu Wort kommen zu lassen. Worauf sich der israelische Filmemacher Dror Dayan mit dieser solidarisierte und der Diskussion im Kulturzentrum Kosmos ebenfalls fernblieb.

Diese Ausgangslage wurde transparent gemacht und die verbliebenen Panelisten – Margrith Nagel vom Zürcher Café Palestine und Reto Rufer, Länderexperte von Amnesty International Schweiz – konzentrierten sich in ihren Ausführungen auf völker- und menschenrechtliche Aspekte im Israel-Palästina-Konflikt. In der anschliessenden, engagierten Publikumsdiskussion waren auch jüdische Stimmen gut vertreten. Es wurde bedauert, dass Kritik von gewissen Israel nahestehenden Kreisen reflexartig mit Antisemitismus gleichgesetzt wird. Ein zielführender Dialog, der zu einer Beendigung der israelischen Besatzung führen müsse, werde damit anhaltend torpediert.