Die Schweizer Kooperationsstrategie 2017-2020 für Kolumbien steht im Zeichen des komplementären Engagements mehrerer Behörden. Es sind dies die Abteilung Menschliche Sicherheit (AMS), die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) und das Staatssekretariat für Wirtschaft (SECO). Vorgesehen sind drei verschiedene Handlungsbereiche: Schutz der Zivilbevölkerung, Friedensförderung und Menschenrechte sowie inklusive nachhaltige wirtschaftliche Entwicklung. Im Folgenden werden die ersten beiden dieser Interventionsbereiche, welche zu einer gemeinsamen Aktion der AMS und der DEZA gehören, erläutert. Die Beträge für die beiden Programme sind auf vier Jahre ausgelegt und betragen 7 bzw. 35 Millionen Franken.

Der erste Handlungsbereich betrifft abgelegene Gebiete, in denen sich die fehlende Präsenz des Staates besonders stark bemerkbar macht. Das Ziel ist, die stark exponierten Bevölkerungsgruppen zu unterstützen, für sie Schutzmechanismen aufzubauen (humanitäre Minenräumung, Schutz der lokalen MenschenrechtsverteidigerInnen, Mechanismen gegen geschlechterspezifische Gewalt, usw.) sowie lokale Institutionen zu stärken.

Im Zentrum des zweiten Handlungsbereichs steht die Schaffung günstiger Bedingungen für eine nachhaltige Konflikttransformation. Die Schweiz will mit ihrer Unterstützung den Zugang zu besseren Lebensbedingungen ermöglichen, das Gesetz über Opfer und Landrückgabe zur Anwendung bringen, Mechanismen der Übergangsjustiz unterstützen und letztlich eine demokratische und friedliche Regierungsführung fördern.

Mit dieser Strategie will die Schweiz die Kohärenz ihrer Aktion stärken und gleichzeitig Synergien zwischen den Behörden fördern. Im Hinblick auf die Komplexität eines alten, rund ein halbes Jahrhundert andauernden Konflikts, der die gesamte kolumbianische Gesellschaft betrifft, ist das tatsächlich unverzichtbar. Damit erneuert die Schweiz ihr Engagement bei einem ihrer engsten Partner des Kontinents.

Autor: Carlos-Felipe Correa Gonzalez