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APRED Christophe Barbey christophe.barbey@unifr.ch
  1. Universalität ist eine notwendige ethische Position. Sie ist der Schlüssel zu einem korrekten Verständnis dessen, was die Menschheit und unsere globalen Herausforderungen ausmacht. Sie ist auch der Schlüssel zur Wertschätzung gegenüber anderen und stellt damit eine ehrliche, zu konkretisierende Alternative zu Diskriminierung, Vorurteilen, Stereotypen und Rassismus dar. Diese beiden Elemente, das Universelle und das Individuelle, sind zudem der Schlüssel zu möglicher Gleichberechtigung. Als Individuum ist der Mensch ebenso wichtig wie seine Spezies bzw. wie jedes andere menschliche Wesen. Hat man die Möglichkeit dieser Gleichberechtigung erkannt, kann man beginnen, sie aufzubauen, vor allem aber auch, eine sinnvolle, konstruktive Basis für gemeinsame Positionierungen zu schaffen. Und alle können glücklich sein!
  2. Frieden ist eine notwendige praktische Position. Vielmehr als ihn zu fördern – das entwickelt sich mit der Zeit – müssen wir ihn leben. Frieden ist auch ein Gefühl. Wir müssen ihn verstehen, erläutern, messen und die konkreten Werkzeuge einsetzen können, die er im persönlichen und gesellschaftlichen Leben bereitstellt, etwa durch politische Teilhabe, auf die alle ein Recht haben, um beispielsweise eine öffentliche Friedenspolitik zu betreiben. Und die Welt hat eine Zukunft!
  3. Betrachtet man die universelle Natur der Menschheit und den Frieden als eine Voraussetzung und ein Resultat aller glücklichen Formen des Zusammenlebens und der Zusammenarbeit von Menschen, ist es ganz einfach, sich mit Fragen der Identität und der Positionierung zu befassen. Eine Welt, in der jede und jeder das Recht hat, zu leben, und zwar gut zu leben!
  4. Identität entfaltet, formt und gestaltet sich anhand von Wissen und Lernen, aber auch anhand von Entscheidungen und Umständen. Identität ist in erster Linie eine introspektive und ethische Frage: An Selbstfürsorge, Selbsterkenntnis und intakten Beziehungen müssen wir arbeiten. Gleichzeitig ist Identität auch eine soziale Frage: Die Umgebung und die Zeit, in der wir leben, bedingen unsere Entscheidungen und unsere Gewohnheiten, manchmal sogar unser Reflexe und Instinkte. Wir können aber auch unsere Kulturen, unser Umfeld und unsere Zukunft beeinflussen, unter anderem dadurch, wie wir mit unseren persönlichen, sozialen und politischen Identitäten umgehen. Eine Welt, die alle mitgestalten!
  5. Die Positionierung beruht also vor allem auf einer Entscheidung. Eine Entscheidung ohne Ethik ist reiner Profit und selten nachhaltig. Eine Entscheidung, die auf einem Grundwert beruht, lässt sich meist leichter teilen. Gewaltfreiheit und -prävention reichen als Bewusstseinsbasis oder «Richtwerte», um solche Entscheidungen zu treffen und zur Entwicklung von Verhaltensweisen beizutragen. Der inklusive Dialog auf Augenhöhe oder, falls erforderlich, auch durch Mediation und Aussöhnung schafft den notwendigen Raum, um Entscheidungen und Praktiken hervorzubringen, erlaubt aber auch den Umgang mit Einstellungen, falls diese der Universalität und der Gleichberechtigung, dem Wohlergehen und dem Frieden abträglich sind. Eine Welt, in der alle zum Gemeinwohl beitragen!
  6. Auf einem Planeten, auf dem Raum und Ressourcen begrenzt sind, ist jede Beziehung in gewissem Masse universell und jede eventuell entstehende Streitigkeit appelliert an die Weiterführung und Weiterentwicklung der Beziehung, an alle Ebenen und an eine Wiederherstellung der Harmonie – wenn es sein muss, auch durch Anpassung der Identitäten und der Positionierungen.

 

 

APRED Christophe Barbey christophe.barbey@unifr.ch