N° 160
April 2019
“Participatory Video” Kirgistan. Bild: GPPAC

Junge Menschen machen einen grossen Teil der Weltbevölkerung aus. In Konfliktregionen bilden sie sogar oft die Mehrheit und sollten deshalb in Friedensprozessen als Partner angesehen werden. Die GPPAC schätzt daher die Agenda für Jugend, Frieden und Sicherheit (Youth, Peace and Security – YPS) sehr und betont die Notwendigkeit, Plattformen zu schaffen, welche die Einbindung von jungen Menschen in Friedensprozesse fördern. Ein Beispielsprojekt, bei dem junge Menschen miteinbezogen werden, ist das GPPAC-Projekt «Kameras in den Händen» (Cameras in Hands), das in vier Regionen Kirgistans durchgeführt und vom UN Peacebuilding Support Office (PBSO) finanziert wird. Das Projekt beweist, dass junge Menschen zu grossen Veränderungen in einem Friedenprozess beitragen können, insbesondere, wenn sie über die richtigen Mittel und Zugang zu Entscheidungstragenden verfügen.

In dem Projekt werden Kinder mit unterschiedlichen sozialen und ethnischen Hintergründen sowie Genderzugehörigkeiten in der Methode des «Participatory Video» geschult, einer Methode, die von ihrem Begründer, Clive Robertson, und der Organisation «Middle East NonViolence and Democracy» (MEND), einem GPPAC-Mitglied aus Palästina, nach Kirgisistan gebracht wurde. Laut dem Projektleiter der «Foundation for Tolerance international» (FTI), dem Durchführungspartner in Kirgistan, können die Teilnehmenden durch Videos «die sozialen Probleme in ihren Gemeinschaften darstellen» und ihre Botschaften an die politischen Entscheidungstragenden weitergeben. Das Miteinbeziehen der Jugend und deren Teilnahme am Dialog ist ebenfalls ein Grundpfeiler der Resolution 2250 des UN-Sicherheitsrates zu YPS. Im Rahmen dieses GPPAC-Projekts werden Zusammenarbeit und Vertrauen, durch Treffen mit lokalen, nationalen und internationalen Entscheidungstragenden sowie durch Social Media-Kampagnen, gefördert.

Bereits vor Ende des Projekts übertreffen die Teilnehmenden alle Erwartungen und sind zu Akteuren der Veränderung geworden. So begann beispielsweise einer der Teilnehmenden, Melis Azimov, mit seinen Freunden, Workshops zu Toleranz und Frieden durchzuführen, die dazu beitrugen, Spaltungen in seiner Gemeinschaft zu überkommen. Dabei wurden einige Genderstereotypen überwunden: Jungen wurde beispielsweise bewusst, wie wichtig es ist, Mädchen in ihrer Zusammenarbeit auf Augenhöhe zu begegnen und sprachen das Problem der genderspezifischen Diskriminierung in einem Film an. Der Fall Kirgistan unterstreicht, dass Jugendliche einen wesentlichen Beitrag zum Aufbau einer friedlicheren Zukunft leisten können und dabei oftmals sogar die Erwartungen übertreffen, wenn ihre Projekte unterstützt werden.