Im TNN-Studio in Peschawar, Produktion der 50-minütigen Wochensendung über die Corona-Pandemie, die durch die Stiftung Hirondelle unterstützt wurde.» Tribal News Network
Fondation Hirondelle Nicolas Boissez nicolas.boissez@hirondelle.org Head of Communication and External Relations

Im Rahmen ihrer Reaktion auf die Corona-Pandemie unterstützte die Stiftung Hirondelle in der zweiten Jahreshälfte 2020 die Mediengruppe «Tribal News Network» (TNN) im Nordwesten Pakistans. Diese von der DEZA finanzierte Unterstützung ermöglichte es TNN, ihre Journalist_innen und Korrespondenten zu schulen, verlässliche Informationen zu sammeln und Beiträge zu produzieren, welche von sechs Partner-Radiostationen gesendet und auf ihrer Website publiziert wurden.

«Die Krise und das Informationsdefizit haben sich in der Region im Nordwesten Pakistans durch den Ausbruch der Corona-Pandemie weiter verschärft», erklärt Said Nazir, der Geschäftsführer und Mitbegründer von TNN. «Die Pandemie wirkt sich auf die lokalen Medien aus, welche mit mangelnden Ressourcen zu kämpfen haben. Auch Journalist_innen sind direkt betroffen, da sie teilweise Falschinformationen weiterverbreiten, weil ihnen die Grundkompetenz Informationen zu überprüfen fehlt. Dank unseres Programms in Zusammenarbeit mit der Stiftung Hirondelle sind sie nun besser in der Lage, ihre Arbeit zu erledigen.»

Dieses von der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) finanzierte Programm ermöglichte es TNN, zwischen August und Dezember 2020 eine Reihe von ambitionierten Aktivitäten in einem fragilen und sehr unsicheren Umfeld auf die Beine zu stellen. Die Aktivitäten beinhalteten: Mentoring und Coaching junger Journalist_innen von TNN durch vier erfahrene Berufskollegen; Produktion und Ausstrahlung von Reportagen und Informationen über die Corona-Pandemie und ihre diversen Auswirkungen; die Ausstrahlung einer 50-minütigen Wochensendung auf sechs lokalen Radiosendern mit Interviews, Reportagen und Strassenumfragen; psychologische Unterstützungsangebote für Reporter und Korrespondenten von TNN; und sechs Schulungen für 30 TNN-Reporter sowie 30 Journalist_innen weiterer unabhängiger Medien in der Region.

Das an Afghanistan grenzende Gebiet ist nach wie vor durch Konflikte und schlechte Regierungsführung geprägt. Mangelnde Bildung, fehlendes Vertrauen gegenüber den Behörden und der starke Aberglaube haben zur Ausbreitung der Pandemie beigetragen und die Verbreitung von Gerüchten und Falschinformationen befeuert.

«Unser Projekt mit der Stiftung Hirondelle hat uns dabei geholfen, effektive Inhalte zu produzieren, welche die Menschen erreichen», sagt Said Nazir. «Die klaren und sachlichen Informationen helfen ihnen dabei, sich von der Echtheit der Pandemie zu überzeugen. Denn obwohl unsere Region stark vom Corona-Virus betroffen ist, gibt eine Menge Leute hier, die glauben, dass das Virus gar nicht existiert und dass es sich stattdessen um eine westliche Verschwörung handelt.»

Die Themen, welche die Journalist_innen im Rahmen der Schulungen behandelten, zeigten grosse Wirkung. So produzierte beispielsweise einer der geschulten Journalist_innen eine Reportage über gespendete Masken, welche die Geldspenden an traditionellen Hochzeitszeremonien ersetzen. Dieser Bericht wurde sowohl auf lokalen Sendern als auch von der BBC auf ihrem Paschtu Kanal, der wichtigsten Sprache in der Region, ausgestrahlt. Auf der Facebook-Seite der BBC haben sich über 532’000 Menschen den Beitrag angesehen.

Fondation Hirondelle Nicolas Boissez nicolas.boissez@hirondelle.org Head of Communication and External Relations