WPS globales Frühwarnsystem, Risikoprognose von Konflikten (Oktober 2019 bis September 2020)

Ein neues Instrument aus der Partnerschaft Wasser, Frieden und Sicherheit (WPS) kann das Risiko eines gewaltsamen Wasserkonflikts bis zu 12 Monate im Voraus vorhersagen.

Das WPS «Global Early Warning Tool» nutzt maschinelles Lernen, gekoppelt mit ökologischen, meteorologischen, sozialen und wirtschaftlichen Daten, um vorherzusagen, wo organisierte Gewalt wahrscheinlich auftreten wird. Es ermöglicht Experten_innen aus den Bereichen globale Entwicklung, Diplomatie, Katastrophenschutz und Verteidigung – zusammen mit Regierungen und Gemeinden – einzugreifen und zur Entschärfung von Konflikten beizutragen, bevor Blut vergossen wird.

Das Instrument wird in den nächsten zwölf Monaten potenzielle Krisenherde in Afrika, dem Nahen Osten sowie Süd- und Südostasien identifizieren, indem es Umweltdaten mit sozioökonomischen und demographischen Daten, einschliesslich der Bevölkerungsdichte und vergangener Konflikte, aus den letzten 20 Jahren vergleicht.

Zurzeit zeigt das Tool, dass etwa 2.000 Verwaltungsbezirke im gesamten Süden der Welt von wasserbezogenen Konflikten bedroht sind, darunter der Irak (Basra), Khorramshahr und Abadan (Iran) sowie Teile von Mali, Nigeria, Indien und Pakistan.

Jeder vierte Mensch weltweit lebt in extrem wasserstressbelasteten Gebieten. Während Massnahmen zur Wasserproblematik dazu beitragen können Frieden zu schaffen, können Wasserrisiken wie Dürre, Knappheit, Verschmutzung und Überschwemmungen auch als «Bedrohungsmultiplikatoren» dienen, die Konflikte auslösen oder zu Hungersnöten, dem Verlust von Lebensgrundlagen, oder Vertreibung beitragen.

Das WPS-Konsortium wird die Daten des Instruments nutzen, um politische Massnahmen zu wasserbezogenen Konflikten anzustossen und friedensfördernde Interventionen zu steuern.