N° 158
Dezember 2018
Komitee für Frieden und Koexistenz in einem sri-lankischen Dorf mit Menschen aus verschiedenen ethnischen Gruppen. Bild von Helvetas / Sarah Niemeyer

Natürliche Ressourcen wie Land, Wasser, Wald oder fischreiche Gewässer sind die primären Lebensgrundlagen für einen Grossteil der Bevölkerung in Entwicklungsländern. Oft nutzen mehrere Personen die gleichen Ressourcen, manchmal in Zusammenarbeit, oft aber auch im Wettbewerb zueinander. Basierend auf Projekterfahrung aus mehr als 20 Ländern hat Helvetas gelernt, dass ein nachhaltiges Management natürlicher Ressourcen eine klare Zuweisung von Besitzrechten, eine faire Nutzenverteilung sowie eine Klärung der Machtfragen erfordert.

Wir entwickeln unsere Projekte auf der Grundlage einer gründlichen Analyse der Interessen und Bedürfnisse der Akteure, ihrer Ansprüche auf Ressourcenrechte, der institutionellen Grundlage dieser Ansprüche und der Machtverhältnisse zwischen den Beteiligten. Gegebenenfalls erleichtern wir die partizipative Entscheidungsfindung zwischen relevanten Akteuren durch Kooperations- und Dialogplattformen, die Menschen mit unterschiedlichen Interessen, Identitäten sowie sozialen und wirtschaftlichen Hintergründen zusammenbringen sollen. Erfahrungen aus verschiedenen Kontexten (wie der Trockengebiete der Sahelzone, der Land- und Weidegesellschaften in Ostafrika, der Fischerei an der Küste Myanmars oder der Waldwirtschaft in den Anden oder im Himalaya) zeigen, dass gut konzipierte Interventionen das Potenzial haben, Konflikte zu verhindern und zu mildern.

In unserer Projektarbeit fördern wir ein konfliktsensitives Programmmanagement. Wir rüsten unsere Mitarbeitenden aus, um den lokalen Kontext zu analysieren und zu verstehen, um zu erkennen, wie unsere Programme mit ihrer Umwelt interagieren und um unsere Projekte und Programme entsprechend aufzubauen oder anzupassen. Dabei bietet das von Helvetas und KOFF entwickelte Handbuch und Feldleitfaden “3 Schritte für das Arbeiten in fragilen und konfliktbehafteten Situationen (WFCS)” nützliche Hinweise.

Weitere wichtige Aktivitäten zur Konfliktbewältigung sind: Kapazitätsaufbau in gewaltfreien Konflikttransformationstechniken für Einzelpersonen und Institutionen, die Förderung von Good Governance-Grundsätzen bei relevanten Akteuren und die Weiterentwicklung bestehender Konfliktlösungsstrukturen und -mechanismen in den betroffenen Gemeinschaften.