N° 158
Dezember 2018
Nexus Brief Klimawandel & Umwelt: Fragilität und Konflikte. Bild der Schweizer Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit
Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) Simone Droz simone.droz@eda.admin.ch

Generell verursacht der Klimawandel nicht automatisch gewalttätige Konflikte. Es besteht jedoch kein Zweifel daran, dass der Klimawandel als Bedrohungsmultiplikator wirkt und indirekt das Konfliktrisiko erhöht. Konkret gibt es Hinweise darauf, dass sich ändernde und extreme Wetterbedingungen die Konfliktgefahr erhöhen, insbesondere, wenn sie zu einer Ressourcenknappheit führen. Darüber hinaus können erhöhte Naturkatastrophenrisiken auch Bevölkerungen vertreiben. Der Klimawandel ist kein singulärer Treiber von Konflikten, sondern ein Stressor, der zu einem erhöhten Gewalt- und Konfliktrisiko in einem ohnehin schon fragilen Umfeld führen kann. Kontexte mit schwachen Institutionen, hoher Armut und viel Landwirtschaft sind besonders anfällig, in die Interaktion zwischen Klima und Konflikt zu geraten.

Die Zusammenhänge zwischen Umwelt, Fragilität und Konflikt werden in einer Reihe von Schweizer Interventionen thematisiert. Die Beiträge der DEZA im Rahmen von Ressourcenkonflikten werden von einer fundierten Konfliktanalyse geleitet. Ein gemeinsames Ressourcen-Management kann das Vertrauen über die Grenzen hinweg stärken, Konflikte verhindern und den Frieden fördern. Die Entwicklungszusammenarbeit unterstützt diese Bemühungen, indem sie die eigentlichen Ursachen von Konflikten angeht. Mit dem Projekt Blue Peace trägt die DEZA z.B. dazu bei, die Grundlagen für ein künftiges kooperatives Wasserressourcen-Management des Orontes-Beckens auf lokaler, nationaler und grenzüberschreitender Ebene zu schaffen. Das Projekt geht davon aus, dass Wasser, wenn es zu Konflikten beitragen kann, wie beispielsweise in Syrien, auch eine Quelle der Versöhnung sein kann und dass eine abgestimmte Wasserwirtschaft zur Friedenskonsolidierung beitragen kann.

Das “Klimawandel & Umwelt” Netzwerk der DEZA hat zusammen mit dem “Konflikte and Menschenrechte” Netzwerk einen “Nexus Brief” entwickelt, der Aufschluss über die Nexusumgebung, den Klimawandel, die Fragilität und Konflikte gibt. Dieses Dokument bietet einen Überblick über die verschiedenen komplexen Zusammenhänge, wobei der Schwerpunkt auf Ressourcenkonflikten liegt.

Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) Simone Droz simone.droz@eda.admin.ch