Frauen für den Frieden Schweiz unterstützt seit 2012 die feministische, antimilitaristische Organisation New Profile, die sich seit über 20 Jahren in der israelischen Gesellschaft engagiert. New Profile ist davon überzeugt, dass Militarismus die zivilen und demokratischen Werte bedroht, den Weg zum Frieden und zur Beendigung der israelischen Besatzung blockiert und Menschenrechtsverletzungen gegen Palästinenser:innen und andere Menschen fördert.

Die Organisation unterstützt Verweigerer:innen der Armee – Vor allem die aus Gewissensgründen, die es in Israel besonders schwer haben. «Leuten, die den Militärdienst vermeiden wollen, ohne Aufsehen zu erregen, wird dies oft relativ einfach ermöglicht. Leute, die aus ihrer Verweigerung einen öffentlichen Akt machen (insbesondere Verweigerer:innen aus Gewissensgründen), werden dagegen sehr hart behandelt und oft ins Gefängnis gesperrt», stellt ein Bericht von New Profile fest.

In Israel wird der Dienst in der Armee (Israeli Defense Force IDF) als eine Pflicht, eine Notwendigkeit und eine Chance betrachtet. Denn das israelische Militär präsentiert sich öffentlich seit Jahren als fortschrittliches Gremium aufgrund diverser Angebote an Einsatzmöglichkeiten für Frauen. Dasselbe gilt für den Umgang mit LGBTQ-Personen. Gemäss New Profile sieht  die Realität jedoch deutlich problematischer aus. Die Ungleichheit der Geschlechter und der sexuellen Orientierung im Militär manifestiere sich in Diskriminierung und einer täglichen Kultur der Verachtung und des Spotts. Die Kultur bleibe maskulin und aggressiv.

New Profile kritisiert aber vor allem auch die Präsenz der IDF im sozialen und zivilen Raum. Soldat:innen seien auf den Strassen, in Universitäten, an Bahnhöfen und in Einkaufszentren präsent und auch in den Medien und kommerziellen Anzeigen sei die Armee allgegenwärtig. Besonders störend findet New Profile auch das Zusammenspiel der IDF mit den Schulen.

Die Aufklärungsarbeit über Social Media, Publikationen und wenn möglich im direkten Kontakt (z.B. an Schulen) ist daher ein wichtiges Anliegen von New Profile. Darüber hinaus bietet die Organisation den Betroffenen die Möglichkeit, mit Pädagog:innen und Therapeut:innen zu lernen und sich kritisch mit dieser Realität auseinanderzusetzen. Durch diesen Austausch sollen die jungen Menschen eine andere Perspektive zum Thema Militarismus kennenlernen.