Titelbild Friedenskalender 2020.

Der Schweizerische Friedensrat, der im nächsten Jahr sein 75-jähriges Jubiläum feiert, gibt jedes Jahr einen Friedenskalender mit abreissbaren Postkarten und internationalen Friedensterminen heraus. Im Friedenskalender 2020, der Ende Oktober erschienen ist und bereits seine 24. Auflage erfährt, finden sich 12 Postkarten mit Sujets zu Myanmar. Vorstandsmitglied Francine Perret hatte das Land bereits 1993 besucht, kurz nachdem es seine Grenzen geöffnet hatte: «Wir entdeckten ein Asien, welches anderswo schon lange verschwunden war – Ochsenkarren auf der Strasse wo nur das Klingeln von Radfahrern zu hören war, buntgekleidete Frauen und Männer in ihren Lungis, ganz wenige Touristen. Es war eine geheimnisvolle Welt und ein Land für Reisende mit Entdeckergeist – ein Land, in dem die Zeit stehen geblieben war.» Im Frühling 2019 bereiste sie das Land zum zweiten Mal. 2011 hatte die Regierung demokratische Reformen initiiert, Grund genug für Perret, das Land nochmals zu bereisen und viele Fotos mitzubringen.

Begleitet wird der Friedenskalender 2020 zu Myanmar durch einen Schwerpunkt in der September-Ausgabe der ebenfalls vom Friedensrat herausgegebenen FRIEDENSZEITUNG Nr. 30 vom September 2019. Hier finden sich kritische Hintergrundberichte zur aktuellen Lage in Myanmar, so etwa «Ein Land, drei Namen und zwei konträre Sichtweisen: Myanmar – Unrechtsstaat oder Shangri La?» oder über den «Krieg in den Köpfen und auf dem Schlachtfeld: Der andauernde Unfrieden in Myanmar hat sehr tiefe Wurzeln.» Ergänzt mit einem Bericht von Georg Winterberger, Geschäftsführer Ethnologie am Institut für Sozialanthropologie an der Uni Zürich über ein Forschungsprojekt zur Existenzsicherung in Myanmar.