Doh Athan Journalist, der im April 2019 im Kayin State, Myanmar, berichtet. Foto von: Lâm Duc Hiên / Stiftung Hirondelle

Seit 2016 ist die Stiftung Hirondelle in Myanmar aktiv. Sie trägt in der Region zu einem professionellen Mediensektor bei, damit die Bevölkerung in diesem heiklen und historischen Kontext des demokratischen Übergangs eine Stimme erhält. Im Jahr 2017 startete die Stiftung mit ihrem lokalen Partner «Frontier Myanmar» ein Menschenrechtsprogramm, unterstützt von der niederländischen Botschaft in Myanmar. Frontier Myanmar ist ein unabhängiges Nachrichtenmagazin mit einer Website auf Englisch und Birmanisch.

Das Projekt zielt darauf ab, wichtige inhaltliche Lücken zu schliessen und den Zugang zu Informationen über Menschenrechte und verwandte Themen zu erleichtern. Dies geschieht dank praktischen Schulungen für Medienschaffende und wöchentliche Menschenrechts-Podcasts. Der Podcast Doh Athan (“Unsere Stimme”) wird seit Oktober 2017 ausgestrahlt. Er befasst sich ausführlich mit Menschenrechtsfragen anhand von Berichten und Interviews mit der Bevölkerung, führenden Menschenrechtsverteidigern_innen, Wissenschaftlern_innen, Aktivisten_innenn und Regierungsbehörden. “Doh Athan” fördert moderate Stimmen und verbreitet Informationen, die für den nationalen Dialog wichtig sind aber nicht genügend abgedeckt werden. Hierzu gehören beispielsweise die Geschichten und Perspektiven von Frauen und marginalisierten Mitgliedern verschiedener Gemeinschaften. Der Podcast wirkt so gegen negative Stereotypen. Die Audioproduktionen für den Podcast werden durch Videos ergänzt, die in sozialen Netzwerken ausgestrahlt werden.

Um die Produktion und Ausstrahlung dieses Programms zu unterstützen, haben Hirondelle und Frontier Myanmar ein Netzwerk von sechs ethnischen und lokalen Medienpartnern im ganzen Land aufgebaut. Diese Medienpartner erhalten eine journalistische Ausbildung, Produktionsausrüstung und nehmen an der Produktion und wöchentlichen Sendung von Doh Athan teil. So werden in diesem nationalen Audiomagazin Geschichten und Stimmen aus dem ganzen Land gehört. Die Medienpartner tragen zur Verbreitung des Programms bei ihren Zuhörern_innen und in ihren sozialen Netzwerken bei.

Zwei Partner-Medienschaffende die im Chin State ausgebildet wurden, äussern sich wie folgt zu dem Projekt:

Salai Holy (Chinland Post): “Ich fand den Gedankenaustausch zwischen den Teilnehmenden sehr nützlich. Dies ermöglichte es uns, voneinander zu lernen, über die Hauptprobleme in anderen Teilen des Chin State, sowie über die Art der Geschichten, die unser Publikum interessieren. Ich denke, das Training hat mir geholfen, neue Ideen im Rahmen von Menschenrechtsfragen zu entwickeln.”

Van Lian Mang (Chinland Herald): “Ich habe es genossen, zu lernen, wie man “falsche Nachrichten” erkennt. “Falsche Nachrichten” sind ein großes Problem in Myanmar, und Ratschläge wie die genaue Betrachtung von Quellen sowie das Nachdenken über vertrauenswürdige Websites waren sehr nützlich. Ich denke, es wird mir bei meiner Berichterstattung helfen.”