Beim Workshop über Kompetenzen und Ressourcen im Rahmen des Projekts "Berufsmentoring für Migrantinnen" des cfd. Bild: cfd.

Als feministische Friedensorganisation arbeitet der cfd mit einem weiten, positiven Friedensbegriff, der alle Formen von Gewalt, Ausschluss und Diskriminierung umfasst. Frieden bedeutet nicht nur die Abwesenheit von Krieg oder physischer Gewalt, sondern auch Gleichberechtigung und Gerechtigkeit für alle Menschen unabhängig ihres (biologischen und sozialen) Geschlechts, ihrer sexuellen Orientierung, ihrer Herkunft, ihres sozialen Status, ihrer politischen oder religiösen Überzeugungen.

Der cfd legt den Schwerpunkt auf das Erreichen der Gleichberechtigung und Gleichstellung von Frauen und Mädchen. Dies setzt eine Analyse der geschlechtsspezifischen strukturellen Diskriminierung voraus.

Globales Denken

Was bedeutet das in der Praxis? Der cfd führt Projekte im In- und Ausland durch mit dem Ziel, den sozialen Frieden durch Gleichstellung der Geschlechter zu fördern. Wir fokussieren uns auf drei Sektoren: sexualisierte Gewalt, ökonomische Förderung und gesellschaftliche Inklusion.

In der Schweiz betreiben wir zum Beispiel neben unserer Arbeit zur Bekämpfung von Gewalt an Frauen (Kampagne „16 Tage gegen Gewalt an Frauen*“) ein Berufsmentoring-Programm für hochqualifizierte Migrantinnen. Was hat dieses Programm mit Frieden zu tun? Unser Verständnis von Frieden umfasst das wirtschaftliche Empowerment von strukturell diskriminierten Frauen, was zu einer gerechteren und friedlicheren Gesellschaft beiträgt. Durch seine Arbeit hinterfragt der cfd die Macht-und Unterdrückungsstrukturen, vor allem wo Mehrfachdiskriminierung vorliegt (Gender und Migration).

Durch seine Projekte in der internationalen Zusammenarbeit unterstützt der cfd eine gleichberechtigte soziale, politische, rechtliche und wirtschaftliche Teilnahme und Teilhabe aller Menschen. In Israel zum Beispiel zielte unser Projekt Soot – Stimme darauf ab, die politische Teilhabe von arabischen Frauen zu stärken. Palästinenserinnen besetzen in Israel weniger als 5 Prozent der politischen Positionen. Daher finden ihre Anliegen in politischen Gremien kaum Gehör und ihre Stellung wird geschwächt. Projektteilnehmerinnen lernen, ihre Stimme (arabisch Soot) für Frauen- und Kinderrechte zu erheben und Diskriminierung, Vorurteile und Gewalt zu bekämpfen.

Menschenrechtsbasierter Ansatz

Natürlich engagiert sich der cfd auch auf politischer Ebene für einen menschenrechtsbasierten Ansatz und dafür, dass die Stimme der Zivilgesellschaft bei politischen Entscheidungsträger_innen Gehör findet. Deshalb ist die Vernetzung national und international eine der Kernaufgaben des cfd. Der cfd ist unter anderem Mitglied der Steuerungsgruppe des Projekts NAP 1325 (Frauen, Frieden & Sicherheit), der NGO-Koordination Post Beijing (die unter anderem das CEDAW-Monitoring überwacht), des Forums für Menschenrechte in Israel/Palästina, der Kerngruppe Netzwerk Istanbul Konvention, etc. Wo immer möglich beteiligt sich der cfd an gleichstellungs-, friedens- und migrationspolitischen Debatten und gestaltet diese aktiv mit.