Beim Besuch eines jungen Irakers in Mosul, der unter Lebensgefahr gegen die grassierenden Hassreden in der zersplitterten Gesellschaft kämpft, Irak, Januar 2019. Bild: Lea Suter

Drei Generationen nach dem Zweiten Weltkrieg sei er nicht mehr da, sagt Terry, der “Never-Again”-Spirit. Sie seufzt, nicht resigniert, eher kämpferisch und ergänzt: “Wir müssen uns fragen, ob wir – jeder von uns – genug dafür getan haben, eben diesen Gedanken, der uns von den Eltern und Grosseltern vermittelt wurde, an unsere Kinder weiterzugeben.”

Ich denke an die Bilder aus den Konfliktländern, die ich als Friedensbloggerin besucht habe, und ich weiss, Terry hat Recht. Wir haben versagt, den “Never-Again”-Spirit am Leben zu erhalten. Der Frieden ist sprachlos und er ist es auch hier in der sicheren Schweiz.

Terry ist Palästinenserin und arbeitet für die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) in Jerusalem. Es ist eines von dutzenden von Gesprächen, die ich mit Mitgliedern des DEZA-Netzwerks “Konflikt und Menschenrechte” an ihrem Treffen vom 18.- 20. Juni in Genf führe. Die über 100 Personen aus mehr als 30 Ländern sind hier zusammengekommen, um über Erfahrungen, Herausforderungen und Lösungen auszutauschen.

In den Gesprächen taucht immer wieder die Frage auf, wie besser über Frieden kommuniziert werden kann. Was wir brauchen ist eine effizientere Kommunikation zur Bekämpfung der fortschreitenden Normalisierung von Gewalt. Friedensarbeit zu erklären ist eine dringende Massnahme, um ihre Notwendigkeit zu verstehen und finanzieren zu können. Mehr zum Thema in meinem neusten Blog und Appell für eine strategische Friedenskommunikation.