Im heutigen politischen Klima ist die Förderung von Geschlechtergleichstellung und Frieden wichtiger denn je: Rechtsextreme Bewegungen gewinnen weltweit an Dynamik und in einigen der größten Demokratien der Welt, wie den Vereinigten Staaten, Brasilien und Italien, haben sie die Macht ergriffen.

Die Kunst ist ideal, um ein Gegengewicht zu erzeugen – durch Storytelling auf der Bühne verbinden sich Zuschauende mit Ideen auf eine ganz neue Weise. Die Erzählung von Geschichten über Frauen im Krieg zerlegt patriarchalische Mainstream-Narrative, in denen Frauen oft übersehen werden. Sie stellen auch traditionelle Standpunkte in Frage, die Frauen als passiv, unterwürfig und ungeeignet für die Arena des Krieges sehen. Diese Geschichten zeigen, dass Frauen an historischen Grossereignissen beteiligt waren, erinnern an die zentrale Rolle, die Frauen heute spielen und betonen die Bedeutung der Gleichstellung der Geschlechter in der Zukunft. So tragen sie zu einer nachhaltigeren und friedlicheren Gesellschaft bei.

Dies sind auch die Ziele der Smashing Times, einer Kunstorganisation mit Sitz in Dublin, Irland, welche die «The Woman is Present: Women’s Stories of WWII»-Auftritte seit zwei Jahren betreibt. Diese Show ist eine kreative Neuinterpretation von Momenten aus dem Leben von Frauen während des Zweiten Weltkriegs und erinnert an Geschichten von Mut, Opfer und Liebe inmitten des Schreckens des Krieges, als Frauen sich gegen Faschismus und Totalitarismus wehrten.

Eine Geschichte erzählt von Mary Elmes, die als erste Irin für die Rettung jüdischer Kinder vor den Nazis als “Gerechte unter den Nationen” geehrt wurde. Marta Hillers, Autorin von «eine Frau in Berlin», beschreibt detailliert die Massenvergewaltigung von Frauen durch die Rote Armee nach dem Zweiten Weltkrieg. Die Geschichte von Maria Eugenia Jasińska, aus Łódź, Polen, erzählt von einer Widerstandskämpferin, die lieber ihr Leben aufgegeben hat, anstatt den Nazis Namen zu geben. Eine Person, die dadurch gerettet wurde, war Neus Català Pallejà aus Spanien, eine aktive Mitarbeiterin des französischen Widerstandes während des Zweiten Weltkriegs und Überlebende des Konzentrationslagers, die leider vor kurzem im unglaublichen Alter von 103 Jahren verstarb.

Nach jedem Auftritt folgt eine Diskussion mit den Künstlerinnen und eingeladenen Gästen. Die Frauengeschichten werden im Gespräch in ihrem Kontext und in Bezug zur Gleichstellung und des Friedens in Irland, Nordirland und international beleuchtet. Die Show und die anschliessende Diskussion beziehen die Bürger_innen mit ein und fördern so Erinnerungen, Debatten und das Lernen. Durch die Geschichten dieser Frauen mit all ihren Herausforderungen und Schwierigkeiten wird der Wert von Toleranz, Gleichheit und Frieden für die Gesellschaft auf das Publikum übertragen. Die Aufführungen fanden von September 2017 bis Februar 2018 in einer Tournee durch Irland, Nordirland und Deutschland statt und stiessen auf eine überaus positive Resonanz.