Ansätze von Konfliktsensitivität sind auch im Kontext von Flucht und Migration relevant. Sie ermöglichen es, die Wirkung von Hilfe sichtbar zu machen und kritisch zu hinterfragen. Aus diesem Grund erprobt und entwickelt das Programm Friedenspädagogik & Globales Lernen der Berghof Foundation seit 2015 verschiedene friedenspädagogische Formate für die Arbeit mit geflüchteten und in der Flüchtlingsarbeit engagierte Menschen in Deutschland und im Ausland.

Das Programm arbeitet mit dialogorientierten und interaktiven Methoden. Diese schaffen Räume des gemeinsamen Lernens über Gewaltfreiheit, den gelingenden Umgang mit Konflikten und Sensibilität im Hinblick auf deren Entstehung. Sie ermöglichen ein voneinander und übereinander Lernen, Erfahrungsaustausch, Perspektivenwechsel, Reflexion des eigenen Handelns und die Erörterung gemeinsamer Wege zu einem friedlichen Miteinander. Die teilweise einzigartige Zusammenstellung der Teilnehmenden macht diese Räume besonders interessant. In Jordanien nehmen beispielsweise syrische und jordanische Mitarbeiter/innen internationaler Organisation in den Flüchtlingslagern Azraq und Zaatari gemeinsam an einem Qualifizierungskurs teil. Internationale Studierende der Sozialen Arbeit tauschen sich in jordanischen Flüchtlingslagern mit ihren syrischen Kollegen/-innen aus. In Deutschland treten in den Trainings Geflüchtete und bürgerschaftlich und hauptamtlich Engagierte in einen Dialog.

Eine Kombination friedens- sowie theaterpädagogischer und Resilienz stärkender Ansätze hat sich in der Arbeit mit diesen Zielgruppen bewährt.

Die Berghof Foundation plant, ihre Arbeit in Jordanien zu gewaltfreier Erziehung und konfliktsensitiver Flüchtlingsarbeit im Jahr 2018 mit Unterstützung des Deutschen Auswärtigen Amtes fortzusetzen. In Deutschland und seinen Nachbarländern können im Bereich Flucht und Migration engagierte Menschen Trainings anfragen oder in den zahlreichen Publikationen, wie der friedenspädagogischen Lernposterreihe «Konfliktsensitive Flüchtlingsarbeit», Inspiration finden.