"Forum", eine Dialog- und Diskussionssendung, die in Niamey vom Studio Kalangou, der Informationssendung der Fondation Hirondelle in Niger, produziert und von 38 Radiosendern im ganzen Land ausgestrahlt wird. Foto: Ollivier Girard / Fondation Hirondelle

Journalisten_innen und Medien spielen bei der Erreichung von Ziel 16 eine entscheidende Rolle. Insbesondere tragen ihre Arbeiten zur Umsetzung des Unterziels 16.10 bei: “Den öffentlichen Zugang zu Informationen gewährleisten und die Grundfreiheiten schützen, im Einklang mit den nationalen Rechtsvorschriften und völkerrechtlichen Übereinkünften”.

Die Umsetzung dieses Ziels sowie von Artikel 19 der Allgemeinen Erklärung der Menschenrechte – das Recht auf freie Meinungsäusserung und den Zugang zu Informationen –  erfordert freie Medien, die in der Lage sind, ihre Aufgaben wahrzunehmen. Das heisst: Medien, die unabhängig sind und professionell über Fragen von öffentlichem Interesse berichten.

Tatsächlich sind Medien wichtige Vermittler zwischen Einzelpersonen und dem Rest der Gesellschaft. Sie spielen eine bedeutende Rolle bei der Meinungsbildung und der Gestaltung einer Gesellschaft. Die Medien verbinden die Bürger_innen mit dem, was um sie herum geschieht, und mit sozialen, wirtschaftlichen, kulturellen und politischen Institutionen. Zudem bieten sie diesen Institutionen auch Kanäle für die Interaktion mit den Bürgern_innen.

Weil die Medien eine integrative und konsensorientierte Öffentlichkeit fördern, können sie zur Identifizierung gemeinsamer Interessen und Identitäten einer Gesellschaft und zu einvernehmlichen Lösungen für Konflikte beitragen. Sie dienen auch als “Wachhund”, der im Namen der Bürger_innen spricht, die politische Autorität herausfordert und die Mächtigen zur Rechenschaft zieht. Dadurch verteidigen sie direkt den “öffentlichen Zugang zu Informationen” und tragen zum “Schutz der Grundfreiheiten” bei, insbesondere das Recht aller Bürger_innen, sich zu äußern und Informationen zu erhalten.

Diese Rolle der Medien und des Journalismus verteidigt die Fondation Hirondelle seit fast 25 Jahren, gemeinsam mit anderen Medienunternehmen auf der ganzen Welt. Die Stiftung wurde ursprünglich von Journalisten_innen des Radio Suisse Romande ins Leben gerufen. Sie bietet Krisenopfern unabhängige, sachliche Informationen vor Ort und in Landessprache, damit sie ihre Rechte wahrnehmen und ihre Stimme erheben können. Die Mission der Fondation Hirondelle entspricht voll und ganz dem Ziel 16.10: Sie schult und betreut Journalistenteams in den Ländern, in denen sie tätig ist und unterstützt lokale Mediennetzwerke, damit sie ihren Auftrag, Informationen bereitzustellen und Räume für den Dialog mit der Bevölkerung zu schaffen, erfüllen können. Eine Mission die heute besonders wichtig ist. Dies zeigen schwere Krisen, wie jene der Sahelzone, in der die Fondation Hirondelle die Studio Tamani-Programme in Mali, Studio Kalangou in Niger und kürzlich Studio Yafa in Burkina Faso ins Leben gerufen hat. Ein anderes Beispiel ist die Zentralafrikanische Republik, in der wir seit 19 Jahren die führenden Medien des Landes unterstützen, das Radio Ndeke Luka. Auch in humanitären Krisenkontexten wie in den Rohingya-Flüchtlingslagern in Bangladesch ist die Fondation Hirondelle seit 2018 präsent. Sie bildet Flüchtlinge aus, damit diese grundlegende Informationen für die Flüchtlingsbevölkerung produzieren und verbreiten können.