Hirten schützen sich unter einem Baum im Tschad vor der Sonne. Bild: Theo Fruendt

Nichts zerstört Lebensgrundlagen und Wirtschaft so sehr wie gewalttätige Konflikte – ausser vielleicht Umweltkatastrophen. Entwicklung, Frieden und Umwelt sind deshalb untrennbar miteinander verbunden.

In Baringo County, Kenia, ist das Gras während der Trockenzeit knapp. Hirtengemeinschaften wie die Pokot und Ilchamus sind aber auf diese, durch den Klimawandel unberechenbar gewordene Ressource angewiesen. In der Region werden tödliche Konflikte in einem Jahr gelöst, nur um im nächsten wieder aufzuflammen. Ein kenianischer Aktivist drückt es wie folgt aus: “Man kann den Frieden nicht essen”. Gleichzeitig werden Landschaftsrestaurierungsprojekte aufgrund von Unsicherheiten eingestellt.

Die Programme “Land, Lives and Peace” und “Creators of Peace” von Initiative der Veränderung beziehen mit ein, dass Friedensförderung und Landrestaurierung untrennbar miteinander verbunden sind. Sie beinhalten deshalb z.B. in Kenia vertrauensbildende Mittel, wie der Dokumentarfilm An African Answer, parallel zur nachhaltigen Landbewirtschaftung. Tony Rinaudo, Preisträger des Right Livelihood Award 2018 für die Förderung der “Farmer Managed Natural Regeneration (FMNR)”, sagt dazu: “Das Vertrauen ist entscheidend für den Erfolg der FMNR in einer Gemeinschaft”.

Das Zusammenspiel von Entwicklung, Frieden und Umwelt reicht von der Basis bis hin zur nationalen, regionalen und internationalen Ebene. Um ganzheitliche Lösungen für diese miteinander verbundenen Herausforderungen zu finden, arbeitet Initiative der Veränderung mit dem Geneva Centre for Security Policy (GCSP) zusammen. Gemeinsam führen sie eine Sommerakademie zu Land, Sicherheit und Klimawandel durch, die im Rahmen des Caux-Forums in diesem Jahr eröffnet wird.

Die Akademie ist auf weltweites Interesse gestossen, insbesondere bei Personen aus kleinen klimabedrohten Inselstaaten und Nordostindien. Gebiete die mit ethnischen Konflikten konfrontiert sind, die durch klimabedingte Vertreibung verschärft werden.

Der Fokus des Ansatzes von Initiative der Veränderung liegt in der Überzeugung, dass der Schlüssel für eine verbesserte Zusammenarbeit die Vertrauensbildung ist. Alle SDGs sind letztlich miteinander verbunden. Doch SDG 16 ist so etwas wie eine kritische Linse, mit der die gesamte Agenda 2030 betrachtet werden muss. Wir brauchen Frieden, um die SDGs zu erreichen – und  wenn wir sie nicht erreichen, werden wir keinen Frieden haben.