N° 146
Juli 2016
TeilnehmerInnen der zweiten Nationalen Konferenz (Mai 2016, Bamako). Interpeace

„Der Weg ist hart, der Weg zum gemeinsamen Glück.“ Die malische Nationalhymne war noch nie so treffend wie heute. Der Wiederaufbau Malis, der seit einiger Zeit eingesetzt hat, bleibt ein Hauptanliegen der internationalen Gemeinschaft. Als Anhaltspunkt für die internationale Unterstützung mussten die MalierInnen die Haupthindernisse für den Frieden einvernehmlich bestimmen und Lösungen für einen dauerhaften Frieden in Mali ausarbeiten. Deshalb haben Interpeace und das Malian Institute of Action Research for Peace (IMRAP) das Programm „Eine Friedensagenda für Mali“ lanciert. Dieses Programm hat die Besonderheit, alle Gesellschaftsschichten der malischen Regionen und benachbarte Flüchtlingslager an breit angelegten Konsultationen zu beteiligen. Damit sollen ein inklusiver Dialog, eine vertiefte Reflexion und ein landesweiter Konsens rund um Hindernisse und Lösungen für den Frieden entstehen, um dann Letztere umzusetzen.

Die zweite Nationale Konferenz mit dem Titel „Anhaltende Unsicherheit, Wertewandel: Lösungsvorschläge für einen dauerhaften Frieden in Mali“ war ein Schlüsselmoment des Programms. Das Ziel war, Lösungen für beide bezeichneten Herausforderungen zu präsentieren, zu vertiefen und abzusegnen, die von den MalierInnen in der ersten Nationalen Konferenz als vorrangig für den Frieden identifiziert wurden. Als regelrechter „Spiegel“ von Mali bezieht diese Konferenz ihre Legitimität aus ihrem inklusiven und repräsentativen Charakter.

„Die MalierInnen kennen sich gar nicht“, sagten viele TeilnehmerInnen. Wie kann man ohne geeinte Gesellschaft vom Staat erwarten, dass er seinen nachhaltigen Wiederaufbau beginnt? Und wie erreicht Mali effiziente Verteidigungs- und Sicherheitskräfte, wenn vorher nicht die Vertrauensgrundlage zwischen diesen und der Bevölkerung wieder hergestellt wird? Diese Konferenz zeigt, dass die MalierInnen aller Gesellschaftsschichten bereit sind, die Verantwortung für den Friedensprozess zu übernehmen, indem sie Lösungen priorisieren und validieren, aber auch, indem sie kollektiv und persönlich für die Umsetzung einstehen. Dieser Friedensprozess wird also von MalierInnen für MalierInnen geführt und spiegelt die Realitäten des Landes wider.