N° 146
Juli 2016
Frauenrechts- und Konfliktexpertin Justine Mbabazi (Schweiz, 2016). FriedensFrauen Weltweit
FriedensFrauen Welweit Meike Sahling info@1000peacewomen.org Geschäftsführerin

Ruanda – Land der Frauen

In der Woche vom 23. bis zum 27. Mai organisierte FriedensFrauen Weltweit die Veranstaltungswoche „Ruanda – Land der Frauen“. In verschiedenen Städten berichtete die Frauenrechts- und Konfliktexpertin Justine Mbabazi von den Bemühungen Ruandas, den Genozid hinter sich zu lassen, und welche entscheidende Rolle Frauen in diesem Prozess spielen.

Der KOFF-Rundtisch „Transitional Justice and Reconciliation in Rwanda: Lessons Learned from a Gender Expert“ stellte den Auftakt in die vielfältige Woche dar. Im Dialog mit den Teilnehmenden erzählte Justine Mbabazi, wie die Frauen gemeinsam nach der Tragödie beschlossen, die Geschicke in Ruanda selber in die Hand zu nehmen: „Nach dem Genozid war allen bewusst, dass die Politik der Männer versagt hat. Deshalb gab es auch keinen grossen Widerstand, als die Frauen gleiche Rechte und eine faire politische Beteiligung einforderten“, sagte sie. Neben dem KOFF-Rundtisch sprach Justine Mbababzi an zwei Gymnasien, an den Universitäten Bern und Basel, in der Roten Fabrik in Zürich, an der UNO Genf und in der Cinématte in Bern.

FriedensFrauen Welweit Meike Sahling info@1000peacewomen.org Geschäftsführerin

Fragilität überwinden und menschliches Leid mindern

Fragilität ist ein Haupthindernis für nachhaltige Entwicklung. Die Schweiz trägt dieser Tatsache Rechnung und wird im Rahmenkredit der internationalen Zusammenarbeit 2017-2020 signifikant mehr Budget in fragilen Ländern einsetzen. Auch auf internationaler Ebene setzt sich die Direktion für Entwicklung und Zusammenarbeit (DEZA) für nachhaltige Überwindung von Fragilität ein. Am 5. April 2016 nahm Bundesrat Didier Burkhalter am fünften Globalen Treffen des Internationalen Dialogs zu Friedensförderung und Staatsaufbau (IDPS) in Stockholm teil, wo die Teilnehmenden eine Weiterführung des „New Deal“ für das Engagement in fragilen Staaten vereinbarten. Zudem wurde eine Erklärung – die Stockholm Deklaration – angenommen, die hervorhebt, dass Staatsaufbau und Friedensförderung für nachhaltige Entwicklung grundlegend sind.

Über ihren Ko-Vorsitz des Internationalen Netzwerkes Konflikt und Fragilität (INCAF) des OECD-DAC trägt die Schweiz durch den New Deal auch zur Implementierung der Agenda 2030 in fragilen Kontexten bei. Zudem werden die humanitären Herausforderungen in fragilen Ländern nun auch explizit einbezogen: Unter dem Thema „Das Leben der Menschen verändern: von Hilfeleistungen zur Beendigung der Not“ wurde die Verpflichtung, Fragilität nachhaltig anzugehen und zu überwinden, am Humanitären Weltgipfel in Istanbul vertreten.