N° 146
Juli 2016

HELVETAS Swiss Intercooperation (HSI) ist seit über 10 Jahren in der Region Kayes in Mali mit einem einzigartigen lokalen Friedensförderungs- und Gouvernanzprogramm engagiert.

Das Programm hat Konsultationsforen aufgebaut, in welchen durch alternative Schlichtungsmethoden zwischen Konfliktparteien vermittelt wird. Nach diesem Vorbild setzt die Regierung seit 2010 Land-Kommissionen ein mit der Teilnahme staatlich angestellter Mediatoren, die vom Programm beraten werden. Dort treffen sich staatliche und nichtstaatliche Akteure zur gemeinsamen Konfliktlösung unter Mitwirkung traditioneller Schlichtungsmethoden. So wird in Mediationsprozessen beispielsweise das Kotéba, eine traditionelle partizipative Theatermethode, angewandt, um verschiedene Sichtweisen im Konflikt darzulegen oder nach alternativen Lösungsmöglichkeiten zu suchen.

HSI, einer der vier internationalen Konsortiumspartner des Programms, das von Sida Schweden finanziert ist, hat sich seit Beginn für die Konfliktsensibilität des Programms eingesetzt. Die Mitarbeitenden des Konsortiums und der lokalen Partnerorganisationen wurden durch HSI im dreistufigen, konfliktsensiblen Ansatz ausgebildet, den die Entwicklungsorganisation entwickelt hatte. Dieses Engagement wird HSI in Mali noch intensivieren.

Das United States Institute of Peace (USIP) hat HSI Mali kürzlich die finanzielle Unterstützung zugesprochen, um diese Arbeit wissenschaftlich zu untersuchen. Dabei ist von besonderem Interesse, welche und wie traditionelle Konfliktlösungsmechanismen in den Land-Kommissionen eingesetzt werden und welche Wirkung diese im Schlichtungsprozess haben können. Die Lehren, die aus der Studie gezogen werden, können auch auf nationaler Ebene für den Friedensprozess interessant sein.