Seit 2012 ist die terroristische Bedrohung in Mali allgegenwärtig. Extremistische Gruppen begehen Gewalttaten, die bereits zu mehreren Dutzenden von Toten geführt haben. Diese Verschlechterung der Sicherheitslage hindert Regierung und bewaffnete Gruppen jedoch nicht daran, den Friedensprozess fortzusetzen. Das 2015 in Algier von den Konfliktparteien unterzeichnete Friedensabkommen zeigt, dass sich die Lage trotz Schwierigkeiten und Gewalt verbessern kann.

Im Rahmen der Anstrengungen, auf den Weg des Friedens zurückzukehren, wird in Mali seit August 2013 das von der Fondation Hirondelle initiierte Radioprogramm Studio Tamani ausgestrahlt. Die aus malischen JournalistInnen zusammengesetzte Redaktion setzt das Wort und das Gespräch als Instrumente ein, um an diesem Prozess teilzunehmen. Mit Sendungen wie „Le Grand Dialogue“ bricht Studio Tamani das Eis zwischen Akteuren, die nicht miteinander redeten. Es ist das einzige Medium, das regelmässig VertreterInnen der Tuareg-Rebellion ins Studio einlädt und so einen Dialog zwischen allen Teilen der Gesellschaft ermöglicht. Studio Tamani ist zu einer wichtigen Informationsquelle im Land geworden, besonders für heikle Themen wie die Radikalisierung, die Beschneidung oder die Rechte von Jugendlichen und Frauen.

Mit seiner Redaktion von 20 ständigen JournalistInnen und landesweit 35 KorrespondentInnen ist Studio Tamani in der Lage, täglich zuverlässig und umfassend über Aktuelles im Land zu informieren. Die Sendungen in fünf Landessprachen erreichen zudem eine Vielzahl von MalierInnen. Das seit 2013 wachsende Publikum – Ende 2015 waren es täglich 1,6 Millionen ZuhörerInnen – beweist, dass die Aktion ein echtes Informationsbedürfnis der Bevölkerung erfüllt. Angesichts der Hassreden und der Versuchungen der Gewalt setzt die Fondation Hirondelle weiterhin auf den Dialog und auf zuverlässige Information als Quellen des Verständnisses und der Annäherung für Gemeinschaften, die scheinbar nichts gemein haben.