N° 146
Juli 2016

Im Oktober 2015 war eine unverhoffte Beruhigung des Konflikts in Mali zu spüren, die in einer Reihe von Verhandlungen und Gesprächen in Anefis mündete. Auch in der Hauptstadt Bamako machte sich verhaltene Zuversicht breit, die auf die von der Basis angestossene Beilegung des Konfliktes hindeuten und dem Friedensabkommen neuen Schwung verleihen könnte. Dieser Bericht der International Crisis Group (ICG) zeigt die Möglichkeiten solcher selbstbestimmten Lösungsansätze wie in Anefis auf, wo wichtige lokale, wirtschaftliche und militärische Akteure, deren Legitimität nicht unbedingt auf Tradition basiert, in die Verhandlungen miteinbezogen wurden. ICG sieht das Land aber weiterhin in einer äusserst fragilen Situation. Dies beweisen die Anschläge, die von Gruppen, welche von den Verhandlungen ausgeschlossenen waren, am 20. November 2015 auf das Radisson Hotel verübten wurden. Der Analyse der Autoren folgen eine Einschätzung zum Friedensprozess und vier grundlegende Massnahmen, um eine Rückkehr zu schlechter Regierungsführung und Gewalt zu verhindern und eine Reaktivierung des Friedensabkommens zu erreichen.