Wandbemalung. Foto von Christophe Barbey

APRED verwendet einen theoretischen Rahmen, der Frieden auf drei Ebenen definiert:

1) Individueller innerer Frieden im Menschen
2) Sozialer Frieden zwischen Menschen und sozialen Gruppen
3) Politischer Frieden, der ethische Werte und die politische Verantwortung von Akteuren einbezieht, die mit Frieden und Sicherheit beauftragt sind

Jede Ebene enthält eine psychosoziale Dimension. Das Individuum kreiert und lebt seine eigene Definition von Frieden. Die sozialen Beziehungen kreieren durch Bildung, Prävention und friedliche Konfliktlösungsmassnahmen die Grundvoraussetzungen für Frieden. Die politischen Strukturen vermitteln die Grundwerte und setzen den juristischen und infrastrukturellen Rahmen.

Der Aufbau und die Garantie des Friedens geschehen ebenfalls auf drei Ebenen:

1) Lehre des Friedens: Die persönliche Bildung und Entwicklung die jeden Einzelnen betrifft. Dies ist eines der Ziele für nachhaltige Entwicklung (n° 4.7 und 4A1).
2) Konfliktprävention hat Priorität bei der UNO. Welche Formen diese Prävention annehmen wird und wie effektiv sie ist, wird sich in den nächsten Jahren zeigen.
3) Das Ende eines bereits existierenden Konflikts erfordert die Entwaffnung der Parteien und ein Friedensmanagement.

Das internationale Recht verpflichtet die Staaten dazu ihre Differenzen friedlich beizulegen (UNO Charta, art. 2 & 3). Sollten Individuen und soziale Gruppierung nicht auch dazu verpflichtet werden?

Mediation und andere Methoden, um Konflikte friedlich beizlegen, stärken die Möglichkeiten des Individuums aber auch der sozialen Gruppen, zu verstehen wie mit Konflikten umzugehen ist. Sie helfen Konflikte zu überwinden und künftig zu verhindern.

APRED studierte die Frage nach dem Recht auf Zugang zu friedlicher Konfliktbewältigung. Eine offene Frage lautet: Sind Staaten und die internationale Gemeinschaft verpflichtet entsprechende Infrastrukturen zur Verfügung zu stellen? Unsere Arbeit zeigt, dass das internationale Recht und auch das Schweizer Recht die Basis dafür bieten. Trotzdem gibt es noch viel zu tun, um eine generelle Umsetzung zu gewährleisten.