Polizei in Honduras 2015. Foto von Brücke · Le pont

«Da Kriege im Geist der Menschen entstehen, muss auch der Frieden im Geist der Menschen verankert werden.» — Präambel UNESCO, 1945

Die Gewalt in Zentralamerika ist auf historische Machtverhältnisse und die Folgen der daraus resultierenden Bürgerkriege zurückzuführen. Die heutige Bedrohung der Zivilbevölkerung durch das organisierte Verbrechen (v.a. durch Jugendbanden, sogenannte «Maras») hat Auswirkungen auf alle Bereiche des täglichen Lebens. Die zunehmend schwierige Sicherheitslage und der von Misstrauen geprägte Umgang untereinander behindern die wirtschaftliche Entwicklung und gefährden das zivilgesellschaftliche Engagement. Für die Entwicklungsorganisation Brücke · Le pont ist die Gewaltproblematik zudem ein massiver Risikofaktor bei der Arbeit vor Ort.

Brücke · Le pont unterstützt mit ihrem Programm «Arbeit in Würde» deshalb benachteiligte Menschen in Lateinamerika (und Afrika). Das Programm verfolgt einen integralen Ansatz, welcher die strategischen Schwerpunkte «Stärkung der beruflichen Kompetenzen», «Einkommensförderung» und «Arbeitsrechte» miteinander verknüpft. Transversal werden zudem die institutionelle Stärkung der Partnerorganisationen sowie der Menschenrechts- und Genderansatz miteinbezogen. In Zentralamerika kommt, aufgrund des oben dargestellten Kontextes, im gesamten Programm das Transversalthema «Gewaltprävention und Konfliktlösung» hinzu. Module zum sogenannten Konzept Cultura de Paz (Friedenskultur) sind deshalb in Zentralamerika ein integraler Bestandteil bei allen Berufsbildungskursen mit Jugendlichen und bei der Sensibilisierung von Fabrik- und Heimarbeiter_innen zu ihren Arbeitsrechten.

Die Module vermitteln anhand von partizipativen Methoden und Instrumenten, Werte und Haltungen: Respekt, Gleichheit, Toleranz, Solidarität, Diversität etc.. Die Teilnehmenden lernen dadurch Gewalt abzulehnen und Konflikte vorzubeugen. Sie kennen ihre Rechte, erlernen einen kreativen Umgang mit Konflikten und nehmen, wo nötig, professionelle juristische oder psychologische Hilfe in Anspruch. Traumatische Erlebnisse werden in Selbsthilfegruppen verarbeitet. Jugendliche gründen Komitees und veranstalten Friedensaktionen an Schulen und in problematischen Quartieren. Das erworbene Wissen und die wiedergewonnene Handlungsfähigkeit stärken das Vertrauen in sich selbst und in die Mitmenschen. Für die Teilnehmenden werden Lösungen und Auswege aus der Gewaltspirale greifbarer. Dies zeigt sich ganz konkret, wenn z.B. Jugendliche Vorschläge zur Gewaltprävention erarbeiten und diese mit den lokalen Behörden verhandeln.