Können und sollen wir unsere Emotionen in gewissen Kontexten einfach ausblenden? Schlüsselpersonen der internationalen Zusammenarbeit und der Friedensförderung sind sich zunehmend einig: In Prozessen des gesellschaftlichen Wandels kann die Gefühlswelt der Beteiligten nicht ignoriert werden. Genau hier setzt der psychosoziale Ansatz an. Er beschäftigt sich mit den emotionalen Befindlichkeiten und den sozialen Lebenswirklichkeiten von Individuen.
In Konfliktsituationen kommt diesem Ansatz eine besondere Bedeutung zu, denn kaum etwas ist so emotional geladen, wie gewalttätige Auseinandersetzungen. Obwohl unsere Partner auf Bundesebene sowie jene aus zivilgesellschaftlichen Organisationen schon länger mit dem psychosozialen Ansatz arbeiten, wird er in letzter Zeit wieder bewusster wahrgenommen und sein Potential vermehrt ausgeschöpft.
Die vielfältigen Beiträge aus der KOFF Trägerschaft zu diesem Magazin zeugen von der erfrischenden Kreativität, mit welcher psychosoziale Ansätze umgesetzt werden.
Amélie Lustenberger, Redakteurin
Ps: Im KOFF-Magazin auf Deutsch wird ab dieser Ausgabe die männliche und weibliche Schreibweise mit einem Unterstrich umschrieben (z.B. Arbeiter_innen). Dadurch werden männlich und weiblich als zwei Pole definiert, wobei der Unterstrich für den Raum dazwischensteht, in dem eine Vielzahl von unterschiedlichen Geschlechteridentitäten denkbar wird.